Musikalische Darbietungen sind in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen nichts Ungewöhnliches. Doch werden die vielfältigen psycho-sozialen Möglichkeiten, die das Medium Musik bietet, außerhalb therapeutischer Settings kaum zu einer intensiven zwischenmenschlichen Kommunikation genutzt. Diese Publikation soll einen Einblick in ein bundesweites Modellprojekt ermöglichen, das unter der Bezeichnung "Interaktives Musizieren" in Hannover durchgeführt worden ist.

Interaktives Musizieren bezeichnet eine unmittelbar gelebte musikalische Praxis, in der die Interaktionsmusizierenden, die Patientinnen und Patienten oder Bewohnerinnen und Bewohner sowie alle weiteren Anwesenden aufeinander bezogen sind. Die Interaktionsmusizierenden bereichern klangarme Umgebungen und schaffen Raum für zwischenmenschliche Begegnungen, die sie als einen außergewöhnlichen Moment gestalten. Damit bringen speziell ausgebildete Musikerinnen und Musiker neue ästhetisch-atmosphärische Impulse in Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen und verbessern die dortige Klang- und Lebenswelt.

Das hier vorgestellte Modellprojekt "Interaktives Musizieren" bietet eine Grundlage für verschiedene Einsatzformen von Musik in Feldern des Gesundheitswesens und der Sozialen Arbeit. Neben grundsätzlichen Gedanken zu dem Berufsfeld "Interaktionsmusik" sowie einer Begleitforschung innerhalb geriatrischer Arbeitsbereiche liegt dieser Veröffentlichung eine DVD bei, die einen Einblick in die musikalische Praxis von Interaktionsmusikerinnen in der Klinik für Medizinische Rehabilitation und Geriatrie der Henriettenstiftung Hannover sowie dem Kinderkrankenhaus auf der Bult Hannover ermöglicht.