Die durch den Berliner Handschriftenbibliothekar Valentin Rose (1829−1916) begründete Tradition der wissenschaftlichen Erschließung des europaweit bekannten Handschriftenbestandes in gedruckten Katalogen findet eine weitere Fortsetzung: Dieser Band erfasst im Anschluss an Rose weitere Teile der Signaturengruppe ,Manuscripta latina in quarto‘. Die beschriebenen Handschriften schließen einen Erwerbungszeitraum von 1828−1893 ein und stammen aus unterschiedlichen Quellen: Säkularisierungsgut (Reste aus den zu Preußen gehörenden rheinischen, westfälischen und brandenburgischen Klöstern, die Übernahme der Domstiftsbibliothek Havelberg, dazu Bestände aus aufgelösten polnischen Klöstern in Westpreußen und im Großherzogtum Posen), Erwerbungen privater Büchersammlungen (Méjan, von Meusebach, von Nagler) und Nachlässe (Bellermann, Quix), sowie der gezielte Ankauf auf Auktionen, in Antiquariaten oder aus Privathand. Hervorzuheben sind u.a. die Ankäufe aus der Kartause Buxheim, deren Bestände nach der Säkularisierung mehrfach den Besitzer wechselten und nach der Versteigerung (1883) in alle Welt verstreut wurden. Bedeutende Stücke aus den Versteigerungen der italienischen Adelsbibliotheken Borghese, Minutoli und Trivulzio gelangten über die Antiquariate Harrassowitz (Leipzig), Franchi (Florenz) und Hoepli (Mailand) in die Berliner Bibliothek. Heterogenität der Herkunft und der inhaltlichen Zusammensetzung ist das prägende Merkmal des vorgestellten Bestandes.