Wer oder was ist das - Gemeinde? Existiert eine christliche Gemeinde vorrangig dann, wenn sie sich zum Herrenmahl trifft? Ist diese Gruppe, die miteinander Eucharistie feiert, aktuell die Gemeinde? Kommt sie nur ad hoc zusammen und verläuft sie sich danach wieder? Sind "Eucharistie-Touristen" auch Gemeinde? Kann jeder X-Beliebige hinzutreten und sich wieder ins Anonyme verabschieden?

Was eine Gemeinde theologisch definiert, wer sie stiftet und was ihre Identität bestimmt, will diese "kompakte Theologie der Gemeinde" auf den Punkt bringen. Sie ist dabei angesiedelt zwischen einer trinitarisch ausgerichteten Christologie und einer die Gemeinde beschreibenden Ekklesiologie.

Gerade in Zeiten des Strukturumbaus in den Bistümern Deutschlands, hin zu größeren "Seelsorgeeinheiten", versucht dieses Buch eine theologische Orientierung für Gemeinden zu geben.

Ausgehend von der aktuellen Situation, wagt es einen Blick zurück in die Grundlagen des Neuen Testaments und der frühen Väter, zeigt dann gleichermaßen die Brüche zum neutestamentlichen Ursprung sowie einige Wiederentdeckungen auf und erörtert schließlich in einem systematischen Teil die theologisch auszumachenden Merkmale und Vollzüge kirchlicher Gemeinden. Jeder Gemeinde kommt - kurz und knapp - die Aussage zu: Wo eine Gemeinschaft von Christgläubigen sich selbst als gelebten Ort des Glaubens erfährt, dort ist die Kirche Jesu Christi.