Die europäische Einigung ist seit Mitte der 80er Jahre von einer zunehmenden Dynamik gekennzeichnet. Von dieser Dynamik ist in föderalstaatlich organisierten Ländern wie Deutschland nicht nur die nationale, sondern auch die subnationale Ebene betroffen. Die Betroffenheit zeigt sich primär darin, dass die EU mittlerweile in vielen Politikfeldern immerhin über nennenswerte, teilweise über sehr beträchtliche Kompetenzen verfügt, welche ehemals in nationaler bzw. subnationaler Zuständigkeit lagen. Im vorliegenden Buch geht der Autor der Frage nach, wie es in diesem Kontext um die Landesparlamente bestellt ist. Sind diese in der Lage, Einfluss im Bereich der Europapolitik auszuüben? Im theoretischen Teil werden nach einem einführenden Kapitel über den Parlamentarismus in Deutschland die Möglichkeiten der Einflussnahme der Landesparlamente im deutschen Föderalismus sowie im Kontext der europäischen Mehrebenenstruktur thematisiert. Die theoretische Basis für die Analyse der Einflusschancen bildet die parlamentarische Kontrollproblematik. Im empirischen Teil werden diese Chancen durch einen institutionellen Ansatz und eine Befragung von Mitgliedern des nordrhein-westfälischen Landtages, welcher als empirischer Gegenstand dient, ausgelotet. Das Buch richtet sich an Politikwissenschaftler und Verantwortliche der Politik.