Im multikulturellen Klausenburg (Cluj-Napoca, Kolozsvár) waren die Mitglieder der Thalia Germanica bemüht, Eigengesetzlichkeiten bei der Spielplangestaltung deutschsprachiger Theater zu ermitteln. Den Schwerpunkt bildeten die Stadttheater des 19. und 20. Jahrhunderts, ebenso deutschsprachige Minderheitentheater in aller Welt. Die vielfältigen Beziehungen zwischen Dramatikern, Darstellern, Publikum werden in sozialgeschichtlich spannenden Untersuchungen herausgearbeitet. Der Zeitrahmen reicht vom18. bis ins 21.Jahrhundert, räumlich dominieren die Staaten in oder im Umkreis der Habsburger Monarchie, die baltischen Staaten und Südamerika. Historisch und räumlich bedingte Analogien oder Unterschiede werden sichtbar gemacht. Die kommunikative Kontinuität wird ebenso beachtet wie die Zäsuren, die oft durch politische Umwälzungen veranlasst wurden.