Ein großes Buch aus einem kleinem Verlag.

Mit der Kamera und dem Herzen unterwegs in den Krisenregionen dieser Welt. Auf diese kurze Formel kann man die Arbeit von Rainer Unkel (geboren und wohnhaft in Bonn) bringen.
In diesem eindrucksvollem Bildband zeigt der Fotograf bewegende und dramatische Fotos, aufgenommen in den Weltregionen, die geprägt sind von Krieg, Tragödien, Leid und Tod.

Das Buch ist in zehn Kapitel unterteilt: Würde, Angola, Goma, Kabul, Somalia, Südsudan, Kenia, Burundi, Armenien und Geld.
In den jeweiligen Abschnitten dokumentiert Unkel die Eindrücke des Landes in beeindruckenden schwarz-weiß Fotos. Dazu beschreibt er einfühlsam, wie die Fotos entstanden sind.
Am Anfang steht des Buches steht die Frage, ob Menschen ihre Würde verlieren, wenn man sie fotografiert, denn Unkel war viele Jahre in den ärmsten Ländern der Welt tätig.
Der Fotograf verneint dieses, denn mit seinen Fotos stellt er öffentliche Teilnahme her und beschreibt die Situation des Landes.
„ Ich kann als Fotograf die Situationen, die ich vorfinde nicht ändern, sondern nur dokumentieren. Solche Szenen nicht zu fotografieren, würde bedeuten, Krieg und seine Folgen zu beschönigen und für die hiesigen Zeitungsleser erträglich und verdaubar zu machen. Das kann und darf jedoch nicht die Aufgabe von Journalisten sein, wir sollten die Welt zeigen, wie sie ist.“

Der Titel des Buches ist mit Bedacht gewählt, denn Unkel arbeitet meist „ aus nächster Nähe“ mit Weitwinkelobjektiven. So gibt er weder sich selbst noch dem Bildbetrachter die Chance, sich als entfernter Beobachter zu fühlen.

Autor:

Der Bonner Bildjournalist Rainer Unkel war nach seiner Ausbildung zunächst offizieller Fotograf des Bundesministeriums für Verteidigung und arbeitete danach mehrere Jahre als angestellter Bildjournalist für die Agentur Sven Simon.
Als Freiberufler war er immer wieder in den Krisenregionen dieser Welt unterwegs und hat zahlreiche Fotos in namhaften Zeitschriften und Tageszeitungen im In- und Ausland veröffentlicht.