Gregor Schneider hat eine Warteschlange von Besuchern vor der Berliner Staatsoper Unter den Linden als eigenständige Arbeit initiiert und penibel choreographiert. In diesen Künstlerbuch präsentiert er sein „libretto“ und zieht eine künstlerische Bilanz nach Abschluß des Projekts. Die singuläre Erfahrung, bislang entscheidend in der Rezeption von Schneiders Arbeiten, weicht dem kollektiven Erlebnis – das Individuum erfährt sich als Teil der wartenden Masse. Der Titel 19–20:30 Uhr 31.05.2007 umschreibt die Zeitklammer des ereignislosen Geschehens im Magazin der Staatsoper unter den Linden. Texte von Thomas Raab, Thomas Macho und Daniela Zyman verhandeln Aspekte des Wartens; Susanne Pfeffer führt Gespräch mit Gregor Schneider, das nicht stattgefunden hat. Die im Auftrag des Künstlers entstandenen Fotografien dokumentieren die einmalige Performance.