Was ist dem Menschen zumutbar? Wie entsteht Literatur angesichts
unzumutbarer sozialer Verhältnisse? Welcher Art kann die Beziehung von Literatur zu Mythos, antikem und modernem, zur Subjektwerdung, zur Psyche und Psychologie bzw. Psychoanalyse, zur Krankheit, zur Friedensforschung sein? Ist eine Literatur von Frauen über Frauen »Frauenliteratur«? Kann eine »Ästhetik des Alltags« zur »Ästhetik des Widerstands« werden? Christa Wolfs Schreiben ist eine archäologische Arbeit, eine Suche nach der Wahrheit und nach den blinden Flecken der persönlichen Geschichte und der modernen Industriegesellschaft. Der vorliegende Band versucht Wolfs poetisches Schaffen sowie ihr Poetikverständnis in der Kontinuität und Diskontinuität seiner Entwicklung in der spätesten Phase ihres Oeuvres nachzuzeichnen.
»Koskinas steht an der Seite Christa Wolfs als kritischer Kommentator und theoretisch engagierter Philologe. Seine Deutungen sind nicht anhängig, aber sie machen erkennbar, mit welcher Verantwortung für die Poesie hier jemand gegen die Ideologisierung des literarischen Lebens anschreibt. Das Buch verweist auf eine die Literatur Christa Wolfs aufnehmende europäische Denkdimension, die den Ort, von dem aus diese Literatur sich herleitet, nicht übersieht, ihn aber auch nicht zum lediglich umschriebenen eigentlichen Gegenstand erklärt.« Prof. Dr. Frank Hörnigk
»Die Arbeit trägt Bedenkenswertes zur Aufklärung und Kritik der
Gegenwart bei.« Prof. Dr. Jürgen Schutte