Sechzig Jahre nach Kriegsende und der Befreiung der Lager lief die Gedenkmaschine auf Hochtouren. Doch was wissen Jugendliche vom Holocaust? Wie erklären sie sein Zustandekommen? Wie stufen sie die Rolle der Täter und der Mehrheitsbevölkerung im Nationalsozialismus ein? Vor allem aber: Wie verändern sich diese Auffassungen innerhalb eines Jahres? Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang der Geschichtsunterricht, Gedenkveranstaltungen, Medien, Familiengespräche und Gedenkstättenfahrten? Die vorliegende Untersuchung geht diesen Fragen empirisch nach, indem sie die Ergebnisse einer einjährigen Mittelfriststudie vorstellt und auf dieser Basis eine Theorie der geschichtskulturellen Sozialisation formuliert.