Seit seinen Anfangstagen als Jahrmarktsattraktion zielt das Kino auf unmittelbar erfahrbaren körperlichen Genuss. Noch bevor wir als Zuschauer die Bilder und Töne entziffern, treffen sie unsere Körper. Zugleich ist Kino nie ohne Text ausgekommen. Zwischentitel begleiteten schon den Stummfilm, und in der Rezeption entfaltet sich der Film als Erzählung.
Frühe Filmtheoretiker wussten um den Stellenwert des Körpers für das Kino. Mit dem "linguistic turn" der 1960er geriet er vorübergehend in Vergessenheit. Film wurde nun primär als Textform begriffen, die es lesend zu entziffern galt. Erst in den 1990er Jahren wurde das Körperliche wieder zu einem zentralen Forschungsgegenstand der Filmwissenschaft. Doch stehen beide Perspektiven bislang unvermittelt nebeneinander oder werden sogar als Opposition aufgefasst. Dieses Buch bringt sie zusammen und erkundet anhand zahlreicher Fallbeispiele das Spannungsfeld zwischen Text und Körper.
Die Publikation liegt zweisprachig auf deutsch und englisch vor. Das E-Book in englischer Sprache enthält zahlreiche Filmausschnitte, die die Argumentation unterstützen.