140 Jahre nach seiner Geburt zeigt eine Publikation mehr als 160 Bildwerke des bedeutenden Malers aus Museen, Galerien und Privatsammlungen im In- und Ausland, die seine stilistische Entwicklung belegen. Vergleichsstücke von Weggefährten und künstlerischen Vorbildern wie Defregger, Hodler, Meunier, Rodin oder van Gogh präsentieren ihn als international orientierten Künstler am Beginn des 20. Jahrhunderts.
Schwerpunkte der gezeigten Arbeiten sind Werke, die sich mit der Erinnerung an die Heimat und an Münche befassen, von religiösen Motiven bis zum bäuerlichen Genre, von Geschichten aus dem Tiroler Freiheitskampf 1809, von Portraits und Landschaften bis zu Darstellungen von Krieg, Helden und "Antikrieg", schließlich von triesten Schicksalsmotiven zu "Gedankenbildern" von Leben, Tod und Hoffnung.
Albin Egger-Lienz manifestiert sich als Gestalter des menschlichen Daseins, als Interpret des bäuerlichen Alltags, aber auch als Schöpfer von Menschen in der Ausweglosigkeit des Kriegsgeschehens und im schicksalhaften Betroffenseins der Nachkriegszeit. Diese Themen werden in Motiven wie "Totentanz", "Leben", "Mensch", "Finale", "Kriegsfrauen", "Mütter", "Auferstehung" und "Pietà" eindrucksvoll ausgeführt.