Auf dem Weg zu einer demokratischen deutschen Gesellschaft nach 1945 wurden Religion und Kirche von den amerikanischen Planern dieses Prozesses als „eines der wichtigsten Instrumente“ betrachtet. Erstmals wird in dieser Monographie die Bedeutung von Religion und Kirche für die Reeducation aus der Perspektive der amerikanischen Besatzungsmacht rekonstruiert und analysiert. So entstand ein komplexes Bild von der Steuerung des geistigen und gesellschaftlichen Wiederaufbaus in Deutschland nach 1945 durch die amerikanische Besatzungspolitik im Allgemeinen und von der Rolle der Kirche in diesem Prozess im Besonderen zu gewinnen. Produktive Wechselwirkungen zwischen den gesamtgesellschaftlichen Erneuerungs- und Bildungsanliegen der Besatzungsmacht und den innerkirchlichen Bemühungen um Neuorientierung und Neuorganisation des kirchlichen Lebens werden freigelegt.