Juden und Christen interpretieren und inszenieren sehr verschieden das Dritte Buch Mose, die Mitte der Torah. Der Autor skizziert die unterschiedliche Rezeption des Buches Leviticus in den jeweiligen gottesdienstlichen Leseritualen von Juden und Christen. Die Lesungspraxis wird dabei u. a. als ein Phänomen des kulturellen Gedächtnisses beschrieben und für eine entsprechende ästhetische Gestaltung plädiert. Das Buch Leviticus ist der Referenzpunkt für eine vergleichende Darstellung der gottesdienstlichen Lesekulturen. Mit 'Erwägungen zu einem Torahjahr der Kirche' will die Studie das Nachdenken über eine „Perikopengemeinschaft mit Israel“ anstoßen und einen Beitrag zur Diskussion über die Revision des evangelischen Perikopensystems leisten.