Seit dem Historikertag 1998 in Frankfurt hat die Geschichtswissenschaft begonnen, sich ihrer Disziplingeschichte während der Zeit des Nationalsozialismus zuzuwenden. Für die Didaktik der Geschichte steht eine ähnliche Bewegung bislang aus. Die Tagung, die in diesem Band dokumentiert wird, nahm sich der Frage an. Die einzelnen Beiträge decken die Verstrickungen auf, in denen der Diskurs um historisches Lernen und Geschichtsunterricht während des NS-Zeit eingebunden war, indem sie die Entwicklungen nach 1945 beleuchtet. Die Konzeptionen herausragender Vordenker finden dabei ebenso Berücksichtigung wie Ausbildung und Organisation der Geschichtslehrer. Den Rahmen bilden Beiträge zur Pädagogik und Politikwissenschaft sowie zur Geschichtspolitik der Nachkriegszeit. So entsteht ein breites Panorama, in das die Entwicklung der Geschichtsdidaktik und des Geschichtsunterrichts nach 1945 eingeordnet wird. Das entspricht den vielfältigen Bezügen, die für den geschichtsdidaktischen Diskurs charakteristisch sind.