In diesem Band werden die Beziehungen des Ereignisraums Weimar-Jena um 1800 zu ihrer nationalen wie internationalen Umgebung in den Blick genommen. Die erstaunliche Verdichtung und Aufgipfelung der Wissenschaften und der Künste in dieser Region im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert stellt ein einzigartiges weltkulturelles Phänomen dar, das in den hier versammelten Beiträgen im deutschen und europäischen Vergleich in seiner paradigmatischen Bedeutung greifbar wird. Dabei werden sowohl die internen Zusammenhänge von Politik, Gesellschaft und Kultur als auch die einzelnen künstlerischen und wissenschaftlichen Leistungen sowie ihre europäischen Korrespondenzen und Rezeptionen thematisiert. Residenz und Universität erweisen sich, zumal in der divergierenden geistigen und praktischen Universalität von Klassik und Romantik, als ein europäisches Kulturzentrum, das vor allem im Hinblick auf Philosophie und Dichtung wirkungsgeschichtlich außerordentlich ertragreich war und von dem auch heute noch enorme Impulse ausgehen.