Die Zeit und der Raum des Theaters und der Politik sind durch Bewegung definiert. Beide sind Machtfelder von Disziplinierungskräften, zugleich aber auch aktuelle und virtuelle Spielfelder für subversiv-performative Handlungen. Ein weiter Begriff des Theaters aktualisiert und simuliert Körpererfahrung im Verhältnis zur Anderen, die nicht nur als ZuschauerIn, sondern auch als SpielerIn im politischen Konfliktraum verstanden werden kann. Die Politik von Theater und Performance liegt dabei in der Macht der Erfindung und Herstellung performativer Akte. Die kreative Potenz dieses subversiven Theaters im Kampf gegen die uniformierenden Kontroll- und Disziplinarmächte eröffnet die Konstruktion eines spielerisch-politischen Raums für performative Setzungsmöglichkeiten.

'Possen des Performativen' ist die kontextübergreifende Auseinandersetzung mit einer Politik der Performativität und der daraus folgenden kritischen theatralen Handlungstheorien und Praktiken. Unter Einbeziehung und gleichzeitiger Überschreitung aktueller theaterwissenschaftlicher Diskurse des Postdramatischen sieht die Autorin die Frage nach der performativen Handlungsmacht in der Gesellschaft des Spektakels letztlich darin gegeben, 'die Welt zu verändern, ohne die Macht zu übernehmen' (John Holloway).