Luchino Viscontis Filme thematisieren nahezu allesamt die Familie, ihre gesellschaftlichen Konstrukte und ihren Verfall. Sie sind, vermittelt über dieses Thema, zugleich eine Auseinandersetzung mit dem filmischen 'Bild' und in der Reflexion auf Malerei, Photographie und Spiegel, ein Versuch, die Familienporträts in eine dynamisierte filmische Form zu übertragen. Die Arbeit folgt einer doppelten Bewegungslinie: einerseits der historischen, indem sie Viscontis Filme aus dreißig Jahren betrachtet und analysiert, andererseits einer bildästhetischen, für die sie, neben dem deleuzianischen 'Kristallbild', das Konzept der Pathosformel geltend macht, das Aby Warburg formulierte als 'Erregungs-' und als Erinnerungsbild im Austausch zwischen dem Bild und dem Zuschauer.