Die Geschichte der Japanologie in Zürich ist eng verbunden mit der Biographie von Eduard Klopfenstein, dem zweiten Ordinarius des Faches von 1989 bis 2005. Beinahe seit den Anfängen der Abteilung Japanologie des Zürcher Ostasiatischen Seminars war er maßgeblich am Aufbau und der frühen Entwicklung beteiligt, von 1969 bis 1979 zunächst als wissenschaftlicher Assistent (mit einem Unterbruch von 1972 bis 1975 zwecks Erforschung des traditionellen Theaters im Auftrag des Schweizerischen Nationalfonds an der Universität Kyôto), und nach der Habilitation von 1979 zehn Jahre lang als Oberassistent. Seine breit gestreuten Tätigkeitsfelder erstrecken sich von der Literatur und den darstellenden Künsten der Vormoderne bis hin zur modernen Literatur und gesellschaftlichen Aspekten des gegenwärtigen Japan. Eine Spezialität stellte stets die spätmoderne Lyrik, insbesondere die Kettendichtung unter Einbezug verschiedener Sprachen mit dem Japanischen als Angelpunkt dar. Dieser Band mit hochkarätigen Beiträgen seiner Kolleginnen und Kollegen, Schüler und Bekannten - darunter auch ein Text des Nobelpreisträgers für Literatur Ôe Kenzaburô - spiegelt die ungeheure Breite des Faches wieder, in etwa wie sie in Klopfensteins Werk selbst Ausdruck findet.