Erzählung einer subtilen Freundschaft zwischen Mensch und Tier

Wegen des vielen Regens wiederholten sich Mutzis Rückfälle, sie war so empfindlich und hätte in Freiheit sicher keine Überlebenschancen gehabt. Obwohl sie mich wegen der häufigen Einnahme von Arznei mit der Pipette eigentlich hassen musste, kam sie mir doch entgegen, wenn ich nach Hause kam, oder auf mein nicht mal sehr lautes Rufen war sie gleich da, meistens.

Wenn sie auf ihrem neuen Lieblingsplatz, einem großen Johannisbrotbaum am Eingang der Auffahrt saß, konnte ich sie schattenhaft sehen, wie sie auf mein Rufen flink herunterkam. Oft lief sie mir geradezu entgegen. Wenn sie dabei mit den großen, runden und schönen Augen blinkte, wusste ich sie freute sich mich zu sehen, ebenso wie ich mich freute, denn es hatte sich nach über einem halben Jahr eine feste und treue Freundschaft ergeben.