„Wie ich mich nach und nach immer mehr in der Kunst gebildet, und das mir fehlende Wissen eines Künstlers so viel wie möglich eingeholt hatte, so wurde mir Rom und das Kunststudium immer werter“, schreibt Friedrich Weinbrenner über die Jahre zwischen 1792 und 1797 in den „Denkwürdigkeiten aus seinem Leben“. Die Erfahrungen in Rom haben Weinbrenners späteres Werk maßgeblich beeinflusst und mit ihm die badische Baukultur. Die Ausstellung „Friedrich Weinbrenners Weg nach Rom. Bauten, Bilder und Begegnungen“ – die erste größere monographische Ausstellung seit zwanzig Jahren – dokumentiert die visuellen Eindrücke des jungen Zimmermanns und späteren badischen Oberbaudirektors und die kreative Verarbeitung der antiken Quellen. Ulrich Maximilian Schumann hat in dem vorliegenden Band Weinbrenners „Ausarbeitungen einiger architektonischer Aufgaben“, wozu ihn die „Überreste der altrömischen Baukunst“ angeregt haben, im Einzelnen rekonstruiert: „Er begann mit nicht weniger als der ‘Entwerfung des Plans zu einer Stadt mit allen dazugehörigen öffentlichen Gebäuden.’ Auch wenn er ihr keinen Namen gibt, dürfte er dabei zuerst an Karlsruhe gedacht haben“. „Roms Lehren“ lassen sich so für Weinbrenner prägnant zusammenfassen: „Die Romerfahrung zeichnete die Ästhetik vor, die ihn zu einem der gefragtesten Architekten seiner Zeit machte – und seine Werke zu Symbolen einer aufgeklärten, natürlichen Kultur“.
Die Ausstellung „Weinbrenners Weg nach Rom“ wurde ermöglicht durch die 19. Europäischen Kulturtage 2008. Dem Kulturamt der Stadt Karlsruhe und der Festivalleiterin Susanne Laugwitz M.A. sei herzlich gedankt für die Förderung der Ausstellung und des Katalogs. Allen Leihgebern, an erster Stelle der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und ihrem Direktor, Prof. Dr. Klaus Schrenk, ist Dank für die wohlwollende Unterstützung und angenehme Zusammenarbeit abzustatten. Dem Stadtmuseum Karlsruhe und dem Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau an der Universität Karls-ruhe (TH) gilt Dank für die konstruktive Kooperation und die gemeinsame Realisierung der Ausstellung.