NOH Suntag (*1971 in Seoul), dessen Fotografien in Nord- und Südkorea entstehen, interessieren die Ambivalenzen und Brüche innerhalb und zwischen den beiden Gesellschaften: ihr Spiegelverhältnis, die militärische Präsenz und ideologischen Extreme auf beiden Seiten, das Verhältnis von Individuum und Masse oder die gleichermaßen subtilen wie offen gewalttätigen Situationen, die den Alltag im Norden wie im Süden durchdringen.

Diese Ambivalenz findet ihre Entsprechung in NOHs eigenwilliger fotografischer Ästhetik, die das Dokumentarische mit dem Fiktiven, die Momentaufnahme mit strenger Komposition verbindet. Seine meist über Jahre entwickelten Serien aus Schwarz-Weiß- und Farbfotografien beobachten Konfliktsituationen innerhalb der gegenwärtigen koreanischen Gesellschaft. Das Bild, das NOH dabei von Korea entwirft, ist das eines permanenten Ausnahmezustands. Die Publikation zeigt Arbeiten, die zwischen 2000 und 2007 entstanden sind.

Ausstellungen: Württembergischer Kunstverein Stuttgart 1.3.–18.5.2008 Palau de la Virreina, Barcelona Herbst 2009