Die Autorin zeigt, wie wichtig das eigene Geschlecht sowohl für die eigene Professionalität als auch das eigene Handeln ist. Was bedeutet das für die Potenzialentwicklung von Lehrerinnen und Lehrern? Auf der Grundlage einer Gruppendiskussionsstudie mit Lehrerinnen und Lehrern wird aufgezeigt, dass bei der Berufsausübung im Lehramt das eigene Geschlecht als ein Faktor von hoher Relevanz erlebt wird. Die zugrunde liegenden Haltungen zu Geschlechterkonstruktionen, Professionsverständnis und Generationendifferenz bedingen sich gegenseitig und stellen ein (nicht immer hilfreiches) System von kollektiven Orientierungen dar. Für eine geschlechtergerechte Weiterentwicklung von Schule ist die Reflexion solcher Haltungen nötig, wenn alle Potenziale von Lehrerinnen und Lehrern bestmöglich genutzt werden sollen.