Die befremdlichen Züge, welche
die Musik der Afroamerikaner
für Weiße an sich hatte
und immer noch hat, führten
von Anbeginn zu einem bis
heute weiterwirkenden Irrtum:

Die afroamerikanische Musik
kommt von den Schwarzen –
die Schwarzen kommen aus
Afrika – daher kommt die afroamerikanische
Musik aus Afrika.
Die Jazzforscher, die alles, was
nicht in der Musikästhetik der
westlichen Hochkultur enthalten
ist, nach Afrika verlegen
wollen, ziehen ein Faktum nicht
in Betracht: Der größte Teil der
traditionellen afrikanischen
Musik wurde zu religiösen und
sozialen Anlässen gemacht, an
denen Afrika extrem reich war
und selbst heute noch immer ist.
Afrika oder
nicht Afrika …
das ist die
Frage.
Für die Afrikaner, die in die
amerikanische Sklaverei gerieten,
fielen diese Anlässe weg.
Ihnen blieb nichts anderes
übrig, als sich jener musikalischen
Formen zu bedienen, die
sie zunächst bei ihren weißen
Besitzern und später auch beim
weißen Proletariat zu hören
bekamen. Ihre Rezeption dieser
Musikformen bildet die Basis,
aus der in den Jahrzehnten um
1900 der Jazz erwuchs.
Aus dem Inhalt:

1. Einleitung
2. Der Aufbruch der
Portugiesen
3. Das Banjo
4. Von der Alten in
die Neue Welt
5. Das Kurzphrasenresponsorium
6. Die Musik in
Lateinamerika
7. Der Anteil Frankreichs
8. Die Musik in
Nordamerika
9. Die Minstrelsy
10. Die ersten Tanzmoden
aus den USA
11. Blues
12. Beat contra Clave
13. Klezmer
14. Hin zum Jazz
15. Schluss
Bibliographie
Diskographie
Sachregister
Namensregister
Summary