Mit dem 'Goldenen Buch' der
rätischen Benediktinerabtei
Pfäfers verwahrt das Stiftsarchiv
St. Gallen ein in mehrfacher
Hinsicht äußerst bemerkenswertes
Dokument der mittelalterlichen
Kunst- und Kulturgeschichte.

Das Nebeneinander zweier unterschiedlicher Stilepochen – des ottonisch-
salischen und des Internationalen Weichen Stils –, die selten
vorkommende Abfolge der Evangelientexte (Johannes, Lukas, Markus
und Matthäus) und die aufschlussreichen Eintragungen zur Organisation
und Verwaltung sowie über Besitz- und Rechtsverhältnisse der
Abtei Pfäfers stellen die Besonderheiten des Liber Aureus dar.
Vor allem aber gewährt der Codex mit seiner außergewöhnlichen
Zusammenstellung einen tiefen Einblick in die geistigen und materiellen
Lebensgrundlagen der Mönche in einem mittelalterlichen
Kloster.