Wie entwickelt sich das kindliche Selbstempfinden in den ersten zwei Lebensjahren? Welche Rolle spielen Beziehungen dabei und was macht eine gute Interaktion aus? Wie kann die Frühpädagogik die Entwicklung des Selbstempfindens fördern? Diesen Fragen geht die Autorin Marjan Alemzadeh mit dem Forschungsmodell Daniel N. Sterns nach und widmet sich damit einem Forschungsansatz, in dem das Kind in seinem alltäglichen Lebenskontext wahrgenommen wird. Zudem untersucht sie, wie sich das Selbstempfinden innerhalb primärer Beziehungen entwickelt und wie diese Erfahrungen vom Kind gedacht werden könnten. Die Autorin folgt in der Darstellung dem Sternschen Entwicklungsschema von „auftauchendem Selbst“, „Kernselbst“, „subjektivem“ und „verbalem Selbst“, wobei jede dieser Formen des Selbstempfindens mit spezifischen Formen der „Bezogenheit“ einhergeht. Mit jedem dieser „Bereiche der Bezogenheit“ verbindet sie spezifische, pädagogische Aufgabenstellungen. Die pädagogische Rahmung und Gestaltung des kindlichen Alltags und der Alltagsbeziehungen nimmt dabei eine zentrale Stelle ein. Dadurch dass Beziehungsformen und damit verbundene pädagogische Aufgabenstellungen miteinander verbunden werden, liefert die Arbeit einen Beitrag zu einer Pädagogik 0 – 3 jähriger Kinder, die derzeit nicht nur fachlich, sondern auch öffentlich diskutiert wird. Frau Alemzadeh leistet mit diesem Buch sowohl einen Beitrag zur theoretischen Durchdringung, wie auch der pädagogischen Umsetzung der Sternschen Überlegungen, da sie Probleme praktischen Handelns in diesen frühen Lebensjahren verständnisvoll zu erfassen weiß. Prof. Dr. Gerd E. Schäfer