Das Buch gibt zunächst einen kurzen Überblick über die Grundzüge und Besonderheiten der romantischen Medizin, dieser noch weitgehend vorwissenschaftlichen Heilkunde, die sich vor allem auf die alte Hippokratische Säftelehre, das Brownsche Reiz-Reaktionskonzept, den tierischen Magnetismus von Messmer und die Homöopathie von Hahnemann stützte. Sodann werden in jeweils eigenen Kapiteln die neu bearbeiteten Pathografien der Familie Bettina und Achim von Arnim, von Karl Friedrich Schinkel, Christiane von Goethe, E.T.A. Hoffman, Robert Schumann und Heinrich Heine vorgetragen. Den Abschluss davon bildet eine Beschreibung von Leben und Werk des Neurologen Moritz Heinrich Romberg, der mit dem von ihm geschaffenen Lehrbuch der Nervenkrankheiten des Menschen zu einem Reformator der Medizin wurde und maßgeblich dazu beitrug, dass die Epoche der romantischen Medizin beendet und durch die überaus erfolgreiche, naturwissenschaftlich fundierte Medizin der Moderne ersetzt wurde. Das Buch schließt mit einem Bezug zur Jetztzeit und dem Appell, das Positive der romantischen Medizin, nämlich die primäre Respektierung des Subjekts, die Biografie des Kranken mit ihren psychischen und sozialen Aspekten und das geduldige ärztliche Gespräch, wie es Viktor von Weizsäcker gefordert hatte, wieder in den Mittelpunkt des ärztlichen Tuns zu rücken und so die moderne Medizin durch eine unentbehrliche Komponente, eine anthropologische Medizin, zu ergänzen.