Diese Biografie setzt sich zum Ziel, den protestantischen Missionar und
Pfarrer Eberhard Hermann Röttger (1800–1888) vornehmlich in seinem
sozialen und politischen Wirken zu zeigen. Die individuellen und singulären
Elemente seines Lebens werden so oft möglich in die größeren Zusammenhänge
der Missions-, Kolonial- und politischen Geschichte eingebettet.
Diese Vorgehensweise erlaubt einen Blick auf die Möglichkeiten und
Grenzen, die sich einem Mann aus einfachen Verhältnissen auf seinem
Weg durch die Institutionen von Staat und Gesellschaft im 19. Jahrhundert
auftaten.
Das Ergebnis ist die Lebensgeschichte eines Missionars und Pfarrers, der
echt westfälisch mit Ecken und Kanten auftrat; der austeilen konnte, aber
auch einstecken musste; der konservativ und Monarchie treu bis ins Mark
war und sich zugleich an seinem sozialen Umfeld schmerzhaft rieb.