Der Dialog, den die EKD seit 1979 mit der Rumänischen Orthodoxen Kirche führt, konzentriert sich seit einigen Jahren auf die zentrale ökumenische Frage des Kirchenverständnisses. Bei der bisher letzten Begegnung im April 2006 wurde untersucht, welche Autorität in beiden Kirchen die ökumenischen Konzilien haben und wie auf beiden Seiten der Anspruch auf weltweite Gültigkeit verstanden und zum Ausdruck gebracht wird.
Die ökumenischen Konzilien der ersten Jahrhunderte haben mit ihren Entscheidungen das Christentum bis heute grundlegend geprägt. Darum spielt ihre Betrachtung in den ökumenischen Gesprächen zwischen den verschiedenen Kirchen eine wichtige Rolle und hilft, die gemeinsamen Grundlagen aufzudecken. Zu den lehrmäßigen Festlegungen dieser Konzilien gehört auch das von allen Christen anerkannte Glaubensbekenntnis und die darin festgelegte Auffassung von der Katholizität der Kirche. Eine wichtige gemeinsam gewonnene Erkenntnis ist dabei, dass es bereits sehr früh unterschiedliche Auffassungen in Einzelfragen gab, dass aber beide Seiten gleichzeitig viele grundlegende Überzeugungen gemeinsam haben.