Hans Magnus Enzensberger – für manche Kritiker der Intellektuelle par excellence – macht als Lyriker, Essayist, Komödienschreiber, Kinder- und Jugendbuchautor, Herausgeber, Zeitschriftengründer, Verleger, Librettist und Hörspielautor von sich reden. Der Übersetzer Enzensberger wurde von der Literatur- und Übersetzungswissenschaft bislang allerdings wenig und kaum systematisch rezipiert. Francisco Adolfo Aristizábal Cuervo bemüht sich zum ersten Mal in der internationalen Forschung um einen repräsentativen Einblick in Enzensbergers Übersetzertätigkeit. Zur Analyse zieht er u.a. Gedichte von Patchen und Neruda hinzu, je ein Drama von Molière und Calderón de la Barca sowie einen Roman Diderots, die von Enzensberger ins Deutsche übertragen wurden. Dabei tritt plastisch zutage, welche geradezu essenzielle Interdependenz von Übersetzung und Literatur bei Enzensbergers Arbeiten existiert.