Zum ersten Mal lieferbar seit 1897: Wilhelm Jensens großer Roman über die mittelalterlichen Juden-Pogrome in Köln

Die Juden von Cölln – Darstellung eines akuten Falles am Krankenbette der Menschheit ist eine kostbare Wiederentdeckung – und ein Erzählstück, das auch über 100 Jahre nach der Erstveröffentlichung nichts von seiner Kraft und Eindringlichkeit verloren hat. Am Tag nachdem Hellem, Sohn des reichen Geldverleihers Kaleb, nach sieben Wanderjahren ins Kölner Ghetto zurückgekehrt ist, bricht die Pest aus. In kürzester Zeit verwandeln sich die engen Gassen der mittelalterlichen Stadt in einen Hexenkessel: Leichenzüge, begleitet von berauschten Totentänzern, und Geißlerprozessionen ziehen durch die Straßen, panische Menschenmassen suchen in den Kirchen Schutz vor der todbringenden Seuche. In dieser apokalyptischen Atmosphäre wird die Anschuldigung laut, die Juden hätten die Brunnen der Stadt vergiftet, um den Schwarzen Tod über die Christen zu bringen: Und natürlich sind es Hellem und seine Familie, die ins Visier der fanatisierten Häscher geraten...  In eindrucksvollen Bildern beschwört Wilhelm Jensen das über die Judengasse aufziehende Unheil. Doch der Autor beschreibt nicht bloß mit bemerkenswertem psychologischen Feingefühl die Entstehung und Entfesselung von Gewalt gegen eine hilflose Minderheit – Die Juden von Cölln ist auch eine Familiensaga, in deren Zentrum die Zusammenführung einer zerrissenen Gemeinschaft steht: Eine Geschichte von Schuld und Sühne, Intrige, Verrat und Liebe – in einer Zeit, in der es plötzlich ums bloße Überleben geht.Sigmund Freud kannte dieses Buch und man sagt, dass es der Grund war, warum er nie nach Köln gekommen ist. Frank Schätzing schrieb das Vorwort für die jetzt vorliegende behutsam modernisierte Fassung.