Orientierungsdebatten haben in der Arbeits- und Industriesoziologie Tradition. Jüngst erzeugte ein besonders dichter Diskussionsstrang hohe Aufmerksamkeit, der in diesem Band teils wieder aufgegriffen, teils weitergeführt wird. Fünf für die aktuelle Auseinandersetzung zentrale Aufsätze aus den Jahren 2004 bis 2006 werden hier wiederabgedruckt; sie werfen die Frage auf, ob und wie die Arbeits- und Industriesoziologie auf den einschneidenden gesellschaftlichen Wandel reagieren muss: bezüglich ihres Gegenstands, ihrer Theorien, Methoden, Zugänge etc. und besonders auch ihrer – die Disziplin im Vergleich zu anderen soziologischen Fächern noch einmal speziell prägenden – Ansprüche, impliziten Regeln sowie der intendierten Reichweite ihrer Erklärungen. Auf die dort bezogenen Positionen antworten in diesem Band fünf Arbeits- und Industriesoziolog/inn/en, indem sie aus je eigener Perspektive die jüngste Debatte inspizieren und vorantreiben. Damit leistet dieser Band einen Beitrag zur Selbstreflexion, Selbstvergewisserung und Entwicklung künftiger Perspektiven der Arbeits- und Industriesoziologie im universitären wie außeruniversitären Bereich. Er eignet sich, ergänzend zu Lehrbüchern, zugleich als Einstieg in die zentralen Problemstellungen, die das Fach heute bewegen.