„Im Grunde exportierte ich einen Kubus sowjetischer Luft“, so Ilya Kabakov über seine Arbeit „Der Rote Waggon“. Als Erster eröffnete er die für westliche Liebhaber moderner Kunst unbekannte Welt des Lebens sowjetischer Menschen – eine Welt zwischen Ideologie und Alltag, Öffentlichem und Privatem. Das Genre der ‚Totalen’ Installation erlaubt jedem Zuschauer, sich als Teil dieser Welt zu fühlen, sie real zu betrachten, das Drama der Einsamkeit im unausweichlichen Kollektiv zu durchleben. Die ‚Totalen’ Installationen von Ilya und Emilia Kabakov können als philosophisch-künstlerische Lebens-Enzyklopädie des verschwundenen sowjetischen Atlantis gelten. Als ironischer Beobachter und feiner Analytiker wurde Kabakov für den Westen zum Begleiter in einer unbekannten Welt und half auch, Gemeinsamkeiten zu finden.
Das Buch dokumentiert in Texten, Fotografien und Skizzen die Geschichte der Installation „Der Rote Waggon“, seit 1999 im Besitz des Wiesbadener Museums.