Stilistik wird hier verstanden als satzüberschreitende Syntax. Die Überschreitung der Satzsyntax hat sowohl einen quantitativen wie einen qualitativen Aspekt. Das Qualitative an ihr ist eine Meta-Syntax: das reflexive Spiel mit der normalen Syntax, das sich in einer unerhörten Vielfalt von Stilfguren zeigt. Die bisherigen Stilistiken und Rhetoriken vermögen es – mangels Reflexionslogik – nicht, in dieser schönen Vielfalt die logische Ordnung aufzuzeigen. Sie schöpfen die Vielfalt nicht einmal beschreibend aus. Die grobe Gliederung der mehr als 64 reflexionslogisch namhaft gemachten Stilfguren lautet: 1. Wiederholungsfguren, 2. Analogiefguren, 3. Wahrheitstropen, 4. Formelle Tropen. Es ist faszinierend, wie der Logos der Sprache gerade in diesen scheinbar ganz willkürlichen Sprachspielen noch sein eigenes, man möchte sagen, lustvolles Spiel treibt. Dieses will einmal aufgedeckt sein. Was stilistische Analyse eines Textes
– gleich ob Lyrik oder Prosa, Gebrauchssprache oder literarische Sprache – über diese Identifzierung der Stilfguren hinaus noch bedeutet, welche Gesichtspunkte dabei leitend sein sollten, wird an literarischen Beispielen verdeutlicht. Wobei der Zweck dieses die Sprachtheorie abschließenden Bandes nochmals "nur" darin
besteht, das allgemeine Instrumentarium bereit zu stellen. Künftige Stilanalysen werden sich dieses reichen Instrumentariums zweifellos dankbar bedienen.