Der Ausbruch der Revolution in Bayern jährt sich im Jahr 2008 zum 90. Mal. Dies haben das Haus der Bayerischen Geschichte und das Institut für Bayerische Geschichte in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv und der Bayerischen Staatsbibliothek zum Anlass genommen, das in der Öffentlichkeit wenig präsente Thema in einer Ausstellung im Literaturhaus München aufzugreifen. Mit dem vorliegenden „Heft zur Bayerischen Geschichte und Kultur“ legt das Haus der Bayerischen Geschichte eine Begleitpublikation vor, die auch unabhängig von der Ausstellung eine interessante Lektüre zum Thema bietet.
Revolutionen finden sich in der deutschen Geschichte nur selten; im konservativen Bayern rechnet man mit ihnen noch viel weniger. Und doch wartet gerade Bayern mit einer Revolution auf, die zu den spannendsten Kapiteln der deutschen Geschichte gehört: die Revolution der Jahre 1918/19, der sich politisches Chaos und schließlich ein Bürgerkrieg anschlossen. Dass selbst die Bezeichnung „Freistaat“, mit der sich das heutige Bayern gerne präsentiert, auf die Revolution zurückgeht, ist kaum bekannt – ebensowenig ist es die Revolution, die weitgehend aus dem öffentlichen Gedächtnis getilgt ist. Der 90. Jahrestag der Münchner Revolution bietet nun die Gelegenheit, an dieses aufregende Kapitel bayerischer Geschichte zu erinnern.

Aus dem Inhalt:

Der Weg zur Revolution 1918 (Renate Maier)
Revolution und Regierung Eisner (Stefan Schnupp)
Die zweite Revolution: Parlamentarismus oder Räterepublik (Markus Schmalzl)
Die erste Räterepublik (Florian Schurli)
Die kommunistische Räterepublik (Friederike Hellerer)
Die Regierung Hoffmann (Gabriele Neumeier-Sato)
Bürgerkrieg und Niederschlagung der Rätebewegung in München (Nora Kapfer)
Revolution und Räterepublik – Nachwirkung und Mythos (Claudia Kleylein)
Menschen 1918 (Alexandra Thun)
Literaturverzeichnis (Markus Schmalzl)