Wenn ichbezogene Werke im Zeitalter der Obsoleterklärung autobiografischer Textformen und des tot erklärten Subjekts produziert werden, dann haben sie Merkmale, die sie von den Formen auktorialer Expressivität bzw. von der ontologischen Subjektauffassung absetzen. In der Arbeit sollen die Besonderheiten neuer autobiografischer Schriftarten im Lichte von Handkes "Versuche"-Trilogie untersucht werden, das heißt, es werden die Charakteristika von Handkes Trilogie hinterfragt, die für die neuen autodiegetischen Textformen stellvertretend sein kann. Das Wichtige in dieser Untersuchung besteht weniger darin, Konvergenzen und Divergenzen zwischen Handke und Theorien über die autobiografische Literatur systematisch zu erstellen, sondern vielmehr darin, den Innovationsanspruch der "Versuche" sowohl in Bezug zu traditionellen autodiegetischen Textarten als auch im Bezug auf Handkes Werk im Ganzen herauszuarbeiten. Es wird also der Frage nachgegangen, wie und mit welchen Gründen der Rückgriff auf die Ichbezogenheit in den "Versuchen" erfolgt oder fortgeführt wird.