Geschichte, Brauchtum und Natur aus der Sicht eines Webers
Das vorliegende Buch basiert auf den Aufzeichnungen des Roetgener Bürgers Edmund Plum, die vorwiegend aus Erlebnissen bestehen, sehr lebendig und volksnah geschildert. Seine Schulzeit, seine Beschäftigungen in Webereien in Aachen und Roetgen, als Waldarbeiter und in seiner kleinen Landwirtschaft weisen exemplarischen Charakter auf und vermitteln ein Bild des oft krisengeschüttelten 20. Jahrhunderts aus der Perspektive eines bescheidenen, aber intelligenten Menschen. Bei den Themen seiner episodenhaften Texte spielen das Dorfleben, die Nutzung des Waldes, die Verkehrsverhältnisse, die Begegnungen mit vertrauten, originellen und außergewöhnlichen Menschen und vieles mehr eine gewichtige Rolle. Dazwischen werden die Schilderungen durch unterhaltsame, anekdotenhafte Erzählungen verlebendigt. Alles in allem ein Spiegelbild einer Epoche aus persönlicher Sicht und wegen des sowohl lehrhaften als auch kurzweiligen Inhalts empfehlens- und lesenswert!
Der Autor der jetzt in Buchform erschienenen Aufzeichnungen, Edmund Plum, wurde 1916 in Roetgen geboren und starb hier 84-jährig am 21. August 2000. Fast sein ganzes Leben arbeitete er hart und aufopfernd in seiner kleinen Landwirtschaft, als Weber und Waldarbeiter. In Roetgen besuchte er die 8-stufige Volksschule und lernte nach der Entlassung das Weben. In Krisenzeiten fand er vorübergehend Beschäftigung im Gemeindewald, beim Bau von Zollhäusern und im Staatsforst. Reichsarbeitsdienst, Wehrmacht und Gefangenschaft brachten unliebsame Unterbrechungen. Mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern gelang ihm nach dem letzten Krieg ein allmählicher Neuanfang. In Mußestunden notierte er seine Erfahrungen, die er mit Beispielen aus Heimatgeschichte, Politik, Brauchtum und Erzählungen, teilweise in Mundart, veranschaulichte.