Wilhelm Killmayer gilt im Panorama der Musik nach 1945 als einer der bedeutenden Außenseiter. Einflüsse Stravinskijs und seines Lehrers Orff (Vorlieben für rhythmisch-ostinate Klangbildungen und motorische Steigerungsverläufe) sind zwar unübersehbar, werden jedoch in einen völlig neuen Kontext gestellt: Sie sind in einer starken Eigensprachlichkeit aufgehoben, die sich nicht zuletzt in dauernder Auseinandersetzung mit der musikalischen Tradition, vor allem der des 19. Jahrhunderts (mit Schumann als auffällig konstantem Bezugspunkt) entwickelte. Die stark individualistische Klangsprache ist bereits in den Jugendwerken der 40er-Jahre spürbar, unüberhörbar dann in den Werken der 50er-Jahre, die einen ersten kompositorischen Durchbruch bedeuteten.