Paul Graham setzt sich dem Leben aus, das er mit seiner Kamera einfangen will. Um es zu dokumentieren, belebt er das Medium immer wieder neu und schreckt nicht davor zurück, Genregrenzen zu sprengen: Graham arbeitete als erster britischer Vertreter der sozialdokumentarischen Fotografie mit Farbe. Mit Serien wie A1 – The Great North Road (1981–1982) und Beyond Caring (1984–1985) vertrieb er die Schwarzweiß-Fotografie von ihrer dominierenden Stellung.
Auch in jüngeren Arbeiten bricht Graham mit Sehgewohnheiten und fordert seine Betrachter heraus. a shimmer of possibility (2004–2007) zeigt alltägliche Szenen in den USA und ist zugleich ein Versuch, über fließende Bildsequenzen die Zeitwahrnehmung zu beeinflussen. – Dieses Buch ist der lang erwartete Überblick über Paul Grahams Pionierleistungen und seine wichtigsten Arbeiten aus der Zeit von 1981 bis 2006.

Der britische Fotograf Paul Graham, geboren 1956, hatte Einzelausstellungen u.a. in der Tate Gallery, London, im Whitney Museum of American Art, New York und im Kunstmuseum Wolfsburg; 2009 zeigt das MoMA, New York seine Arbeiten. Bei Steidl erschienen seine Bücher American Night (Deutscher Fotobuchpreis; Die schönsten Bücher/Stiftung Buchkunst) und a shimmer of possibility.