Die hier vorgestellten Geschichtsbilder in „antisemitischen Schlüsselwerken“ deutscher Publizisten, Wissenschaftler und Politiker werfen ein helles Licht auf das öffentliche Geschichtsverständnis der Zeit zwischen Bismarck und Hitler. Die vorgestellten Autoren gehören zu den „Klassikern“ des Antisemitismus und weisen den Juden durchgängig eine „verderbliche“ Rolle in der Welt- und Kulturgeschichte zu. Die Autoren verstanden sich als Verfechter eines radikalen Nationalismus und als Künder einer besseren Zukunft. Die Untersuchung Ihrer Geschichtsbilder macht aber unmissverständlich deutlich, wie wenig diese mit nüchterner Geschichtswissenschaft zu tun haben. Die Beiträge dieses Bandes, die durchweg auf intensivem Quellenstudium beruhen, fragen deshalb nicht nur nach der ideologischen Funktion überhöhter Geschichtsbilder, sondern auch nach den konkreten Rezeptionsbedingungen der „antisemitischen Schlüsselwerke“.