Für die einen ist er der „Schreckensmaler“ für die anderen der bedeutendste Künstler der gegenständlichen Malerei: Francis Bacons zugleich schockierendes wie faszinierendes Werk polarisiert bis heute. seine Bilder zeigen gequälte, deformierte Körper, erschütternd in ihrer Verzerrung und Schutzlosigkeit – wie kaum ein anderer Maler hat er sich mit der Darstellung von Schmerz, Gewalt und Vergänglichkeit beschäftigt.

Anlässlich seines 100. Geburtstages erscheint ein Buch in Neuauflage, das mittlerweile Kultstatus erreicht hat: Francis Bacon offenbart sich darin als ein äußerst kluger Beobachter und Analyst der modernen Malerei. „Das ist ein Buch, das viele Kunstphilosophen ersetzt, das ganze Bibliotheken mit Schriften über die moderne Kunst zu Makulatur macht“, stellte Die Zeit begeistert fest. Der renommierte Kunstkritiker David Sylvester, der für Bacon ein lebenslanger vertrauter Gesprächspartner war, führte mit ihm zwischen 1962 und 1986 neun Interviews, die chronologisch und thematisch in diesem Buch zusammengestellt sind. entwaffnend ehrlich und unprätentiös gibt Bacon Auskunft darüber, welche großen Künstler ihn inspirieren und beeinflussen, was ihn zum Arbeiten treibt, wie seine Werke entstehen und was für ihn die Essenz seiner Kunst ist. Die Gespräche gehen vom Detail ins Universelle: sie sind ein ebenso außergewöhnliches wie einmaliges Dokument zum Verständnis nicht nur der modernen Malerei, sondern der Kunst überhaupt.