Die politischen Regimes der VR Polen und der UdSSR befanden sich in den 1980er Jahren in einem Zerfallsprozess, der 1989 in die Demokratisierung Polens und 1991 in den natürlichen Kollaps des Sowjetimperiums mündete. Die Militärs beider Staaten versuchten in dieser Zeit die Reste der Ideologie, vor allem die Geschichtsdeutung zu instrumentalisieren, um eigene Interessen zu sichern. Das polnische Militär setzte auf den traditionellen Nationalismus und die sowjetische Armeeführung schwankte zwischen großrussischem Chauvinismus und internationalistischer Rhetorik. Während sich allerdings polnische Militärmedien ab 1988 objektiver z.B. mit Józef Pisudski und Katyn befassten, stellte die Sowjetarmee noch bis Ende 1991 z. B. die sowjetische Okkupation des Baltikums und der Westukraine in Frage und versuchte vergeblich den Mythos des "Großen Vaterländischen Krieges" zu instrumentalisieren.