Als einzige evangelische Kirche in NRW zählt die Christuskirche Bochum zu den 100 wichtigsten religiösen Bauten Europas nach 1945. Seit 1959 ist sie ein Mahnmal gegen Gewalt, heute dient sie als „Kirche der Kulturen“ Gottesdiensten, Veranstaltungen und der Weltmusik. Als Beitrag zur Kulturhauptstadt Ruhr2010 wird der Kirchenplatz zum „Platz des europäischen Versprechens“ umgestaltet. Dieses Europa-Projekt entwickelt Jochen Gerz, ein internationaler, anregender Konzeptkünstler der Gegenwart. Der Geschichte der Christuskirche seit 1877 spüren 25 Autorinnen und Autoren nach. Sie beschreiben auch den Wiederaufbau der Kirche im Geist der Moderne ab 1957 durch den bekannten Architekten Dieter Oesterlen. Vom neugotischen Wasserspeier bis zum Taufstein, von den architektonischen Vorbildern und Nachfolgern in Europa bis hin zu den gedanklichen Grundideen der Architekten und Künstler wird das Gebäude von „Kopf bis Fuß“ durchleuchtet. Ausgangspunkt aller Betrachtungen ist dabei die seit 1931 in goldenem Mosaik gehaltene Gedenkhalle für die Opfer des Ersten Weltkrieges im Turm der Kirche. Das Schicksal der dort aufgelisteten 1.358 Toten war Anlass für Bochumer Studierende mit internationaler Abstammung, die Christuskirche intensiv und aus verschiedenen Perspektiven zu untersuchen. Das Mosaik ist auch die Grundlage für die „Kirche der Kulturen“ und den „Platz des Europäischen Versprechens“.