In der amerikanischen Zeitungsbranche herrscht Endzeitstimmung: Auflagen brechen weg, Werbeeinkünfte bleiben aus, das Kleinanzeigengeschäft wandert in atemberaubendem Tempo ins Internet.

Die Zeitungshäuser, vor wenigen Jahren noch fast so rentabel wie Spielcasinos, sind überschuldet, viele stehen am Rande der Pleite. Selbst über den Untergang der Ikone »New York Times« wird bereits spekuliert.

Gefährdet sind jedoch nicht nur Medienunternehmen, sondern auch der unabhängige, hochwertige Journalismus, wie ihn große Redaktionen hervorbringen können. Die für Demokratien so lebenswichtige »vierte Gewalt«, in den USA traditionell eher in Zeitungshäusern als beim Fernsehen beheimatet, ist in ihrer Existenz bedroht.

Stephan Ruß-Mohl spürt in seinem Buch dem Niedergang des amerikanischen Journalismus nach, beschreibt und analysiert aber auch Innovationen, die der Strukturwandel hervorbringt, sowie Strategien, mit denen die Zeitungshäuser auf die veränderte Marktlage und auf das Internet-Zeitalter reagieren. Hierfür werden die Ergebnisse der Journalismusforschung herangezogen und durch zahlreiche Experteninterviews aktualisiert und vertieft.

»Kreative Zerstörung« – die Anspielung auf den berühmten Ökonomen Joseph A. Schumpeter ist gewollt, denn das Buch schlägt eine Brücke zwischen publizistikwissenschaftlicher und ökonomischer Analyse.