Die Diskussion um den Nationalpark im Nordschwarzwald hat den Blick geschärft für gewandelte Formen der Forstwirtschaft, für das Verhältnis von Holzindustrie und Landschaftspflege, für anthropogene Veränderungen im Öko-System, für Tourismus und Naturschutz. Alle diese Komponenten greifen ineinander, alle gehören zu den Grundproblemen einer Volkswirtschaft – und alle reichen weit zurück. Und somit bezieht sich der Band auf historische Aspekte aktueller Auseinandersetzungen und Probleme. Genossenschaftliche Formen des Holzhandels kannte der Nordschwarzwald schon seit dem Spätmittelalter. Im 19. und 20. Jahrhundert veränderte die holzverarbeitende Industrie die Schwarzwaldtäler jedoch grundlegend; Glashütten wandelten sich zudem zu Fabriken, in einer technischen Revolution wurde Wasserkraft für Strom genutzt, der Verkehr verdichtete sich rasant. Auch die Probleme des ökologischen Ungleichgewichts haben im Schwarzwald lange Tradition. Vor allem im Murgtal mit seiner Holz-, Papier- und Automobilindustrie lässt sich der industrielle Wandel wie unter einem Mikroskop betrachten.