Der hier vorliegende zweite Doppelband der Geschichte der Salzburger Festspiele – einmal als fakten- und bilderreiche Chronik, einmal als historische Darstellung – umfasst die Jahre 1960–1989. Eindeutig stehen diese drei Jahrzehnte unter dem Stern Herbert von Karajans, der die Festspiele in ihrer Gesamtheit mehr geprägt hat als jeder andere künstlerische Leiter. Mit der Eröffnung des neuen Großen Festspielhauses 1960 hatte er die Bühne, die seiner Vorstellung der Oper als Gesamtkunstwerk entsprach, und wer ihn Oper dirigieren erleben wollte, der musste, abgesehen von wenigen Ausnahmen, nach Salzburg kommen.
Karajan war aber zugleich auch ein Kunstmanager, der die Chancen der neuen Medien sofort begriff und zu nutzen wusste, im eigenen, aber ebenso im Interesse der Festspiele. Weltweit wurde so nachvollziehbar, was auf Salzburgs Bühnen Ereignis gewesen war. Zahlreiche heute weltberühmte Musiker bekamen von Karajan die Chance, sich international zu präsentieren, und so erfüllte sich in jenen Jahren auf glanzvolle Weise die Idee, aus künstlerischer Vielfalt die Festspiele als Gesamtereignis zu verwirklichen.