Das Buch laedt ein, den Geheimnissen Goethes anhand von selbst gestreuten Hinweisen schrittweise nachzugehen. So gibt es in seinem Leben ein Zentrum, das den Grossteil seiner Dichtung durchstrahlt: die starke Bindung an eine Frau. Ihr Tod stuerzte ihn in jungen Jahren in Verzweiflung und Schuldgefuehle, bis er endlich Beruhigung fand in ihrer lebenslangen Feier und, wie er gewiss war, in von ihr empfangenen Zeichen. Sein eigener Unsterblichkeitsglaube fand so Bestaetigung, indem er "Sie" - Neuplatoniker, der er war - als Abglanz goettlicher Wahrheit erlebte. Dies behielt er fuer sich. Da er sich aber als Glied einer Reihe "wiederholter Spiegelungen" in Einklang wusste mit Dichtern der Vergangenheit, mit Dante, Petrarca oder Hafis und ihren aehnlichen Geschicken, offenbarte er sich im Sinne des von ihm geruehmten Analogiedenkens. Zudem gab er vielfaeltige groessere und kleinere "Schluessel", um "Raetsel" der Dichtung zu loesen. Solch ein Schluessel, die Trilogie der Leidenschaft, oeffnet Wege rueckwaerts und vorwaerts durch das Werk.