Gerard Hemsworth hat eine Professur für bildende Kunst an der renommierten Londoner Goldsmiths University und nimmt seit den siebziger Jahren an zahlreichen Ausstellungen teil. Hemsworths’ cartoon-artige Hasen-, Zwerge- und Wolkenbilder lassen an Kinderbilder oder Disneyfilme denken. Man schaut sie gerne an, in ihrer Klarheit und Übersichtlichkeit. Dennoch, Unbeschwertheit und Harmonie wollen sich so recht nicht einstellen, sieht man erst mal den zerrissenen Teddy, eine gehobene Axt, eine Schlange im Gras, ein einsames Kind oder den verlassenen Roller. Und hier beweist sich die Tiefgründigkeit des Malers, dessen großformatige Bilder einen zweiten Blick verlangen. Dann nämlich erschließt sich hinter der vermeintlich so harmlosen Fassade eine Welt der subtilen Bedrohung mit kalten, unbeseelten Orten oder inhaltsleeren Zeichen, die nicht das einlösen, was sie zu sein scheinen. Die Bilder entlarven die scheinbare friedliche Szenerie bzw. stellen die Möglichkeit einer solchen radikal in Frage. Eine Kunstfertigkeit, die an Pop-Skulpturen eines Jeff Koons erinnert. Hemsworth’ Bildern gelingt es, eine Spannung aufzubauen zwischen geschicktem Einsatz von ausgefeilter Mal- und/oder Zeichen-Technik und scheinbar absurder Banalität der Motive und Themen.