Die Reihe ›Plan B‹ zeigt junge bildende Kunst. Jung nicht im Sinne einer altermäßigen Klassifizierung, sondern als Begriff für eine Kunst, die äußerst lebendig ist und einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden will.

PLan B/1 zeigt die Kölner Künstlerin Hiltrud Gauf, die mit Zeichnungen in Serie arbeitet. Ihre konzeptionelle Zeichen-Kunst besticht durch ihre Einfachheit: Texte, Räume oder auch Mahlzeiten werden auf ein Minimum reduziert. Für ihre neueste Arbeit Himmel und Hölle, die aus 100 Blättern besteht, hat die Künstlerin die Gesänge aus Dantes Divina Commedia auf jeweils ein DIN A4-Blatt übertragen. Dadurch entsteht ein Schriftgewebe, das sich der Lesbarkeit entzieht.
In einer früheren Serie experimentiert Hiltrud Gauf mit der Darstellung von Raum und Perspektive: In 11, Rue de Simon-Crubellier empfindet sie in Anlehnung an Georges Perecs La vie. Mode d’emploi die in dem Kult-Roman beschriebenen Zimmer unter Verzicht der in den Räumen lebenden Personen nach. Der aus 61 Zeichnungen bestehende Zyklus Mahlzeiten im Februar erzählt von den Essen, die Hiltrud Gauf einen Monat lang akribisch registriert hat. Der Serie Das Album schließlich dienen Familienfotos als Vorlage, die in den Zeichnungen mit wenigen Strichen skizziert werden.