Kein Risikobewusstsein, keine Kontrolle, keine Moral

Die Finanzkrise hat die Welt an den Rand des Abgrunds geführt. Nur ein international koordiniertes Vorgehen konnte den völligen Kollaps der Weltwirtschaft verhindern. Doch es scheint, als wollten Banker und Spekulanten einfach zur Tagesordnung zurückkehren, die Folgen können verheerend sein: Die Bankerin und Börsenkommentatorin Susanne Schmidt warnt vor dem nächsten großen Crash.
»Ich bin mit unserer Tochter nicht immer einer Meinung. Aber wenn wir uns beim Abendbrot über die Bankenwelt unterhalten, lerne ich jedes Mal dazu.« Helmut Schmidt

Das europäische Epizentrum der internationalen Finanzkrise ist die Londoner City. Dort war Susanne Schmidt dreißig Jahre in leitenden Funktionen tätig. Sie weiß, wovon sie spricht, wenn sie gierigen, jungen Bankern, ignoranten Aufsichtsbehörden und falsch beratenen Politikern ein beispielloses Versagen vorwirft. Nie zuvor in der Geschichte haben so viele durch so wenige einen so großen Schaden erlitten. Doch indem die öffentliche Hand die gigantischen Verluste mit Milliardensummen ausgeglichen und ein völliges Kollabieren des Systems verhindert hat, hat sie mit hoher Wahrscheinlichkeit die Grundlage für die nächste, schlimmere Krise gelegt. Susanne Schmidt mahnt dringend einschneidende internationale Regeln für die Finanz- und Börsenplätze an, denn dort fahren die Handelnden fort, als sei nichts gewesen, als kämpften nicht weltweit Millionen Menschen um ihre Existenz. Die Finanzelite spielt weiter russisches Roulette auf einem Markt ohne Moral.

"Markt ohne Moral" wurde mit dem Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2010 ausgezeichnet.