Ausgehend von Elfriede Jelineks Werken, in denen es immer wieder Bezugnahmen auf den Katholizismus gibt, befassen sich die Beiträge der Publikation mit dem Spannungsverhältnis zwischen Kunst (Literatur, Musik, Theater, bildende Kunst, Film) und Katholizismus in Österreich seit 1945 und untersuchen die Bezüge, Reibungen und Konflikte. Gezeigt wird, wie der Katholizismus künstlerisch verarbeitet wurde und auf welche Weise Kirche, Politik und Medien Werke diskutierten, die sich kritisch mit dem Katholizismus beschäftigten. Interreligiöse und feministische Fragestellungen werden ebenso berücksichtigt wie die Untersuchung der künstlerischen Verarbeitung von Stoffen, Motiven und Intertexten sowie von Symbolen und Ritualen des Katholizismus. Die Auseinandersetzung mit kirchlichen Machtstrukturen, der Begriff der Blasphemie sowie Skandale und Fälle von Zensur im Spannungsfeld von Kunst und Katholizismus in Österreich bilden weitere Schwerpunkte des Buches. Die Publikation basiert auf dem interdisziplinären Symposium RITUAL.MACHT.BLASPHEMIE. Kunst und Katholizismus in Österreich seit 1945“, das im Jänner 2009 vom Elfriede Jelinek-Forschungszentrum veranstaltet wurde.